Ulysses galt lange als notorisch obszön und als ebenso notorisch schwierig. Letzteres zum Teil bis heute.
Doch wie steht es mit seinem Ruf als der witzigste, humorvollste Roman der Moderne? An diesem Abend haben Sie Gelegenheit, mit und über Ulysses ausgiebig zu lachen.
Als Joyce während des 1. Weltkriegs in Zürich am Ulysses schrieb, machten hier die Dadaist:innen Furore, die das Cabaret Voltaire bespielten und die Zürcher Bourgeoisie aufschreckten.
Natürlich wusste man voneinander. Joyce war zwar kein Dadaist, war nie Anhänger von -Ismen. Er hielt sich davon fern, indem er gleich alle umfasste – und so blieben auch die Wortrevoluzzer von der Spiegelgasse nicht ohne Wirkung auf Ulysses: in Joyces fröhlicher Vielfalt hat Dada ein deutliches Echo. Die eine Seite seines Humors hat eine Zürcher Note.
Anlässlich des 100. Geburtstags des Ulysses 2022 soll dieses Zürcher “Literaturtreffen”, das so nie stattfand, in einer Leseperformance gefeiert werden.
In diesem Lesemosaik prallt Joyce auf Dada-Texte, es zeigen sich verblüffende und witzige Verwandtschaften und auch falsche Freunde. Umrundet wird die Lesung von Sounds aus objets trouvés von Petflasche bis Pappkarton, die der fabelhafte Balts Nill ihnen entlockt.